Off court: Die Nummer 1 im Interview

Drei von fünf Runden sind geschlagen und der Meistertitel in der Kreisliga F ist in Reichweite.  Der UTC Karlstetten ist der Verein der Stunde und führt die Tabelle überlegen an. Sonntag geht es ungeschlagen in das vorentscheidende Heimspiel gegen den TC Herzogenburg und es könnte vor Heimpublikum bereits der Meistertitel geholt werden. Die Nummer 1 der Mannschaft, Paul Kindermann, über den Schlüssel zum Erfolg, Eskalationen bei der letztjährigen Abschlussfeier und taktische Varianten bei den bevorstehenden Clubmeisterschaften.

Paul, drei Siege in drei Spielen sprechen eine klare Sprache. Darf man den Sekt für die Meisterfeier bereits einkühlen?

Die Ausgangslage könnte schlechter sein. Die am Papier wohl schwersten Gegner liegen bereits hinter uns. Wir erwarteten eine harte erste Runde gegen die TSG Sankt Pölten und wurden nicht enttäuscht. Die junge Truppe verlangte uns alles ab, konnte aber knapp 5:4 geschlagen werden. Die Gegner zeigten phasenweise zwar großes Tennis, aber letztlich setzten wir uns als reifere Mannschaft dank eines mentalen Kraftaktes knapp durch. Dieser Erfolg zu Beginn gab uns großes Selbstvertrauen von dem wir auch am Sonntag noch zerren werden. Natürlich muss auch noch in den letzten beiden Spielen die volle Leistung abgerufen werden. Kein Gegner darf unterschätzt werden. Zum Feiern ist es noch zu früh.

Welche Tugenden werden entscheidend sein um auch die letzten verbleibenden Runden in trockene Tücher zu bringen?

Ganz wichtig ist die Lockerheit im Spiel. Der Spielwitz darf nicht verloren gehen, der Mut zum Netzangriff nicht verschwinden. Auch wenn wir wissen, dass unsere Fans schon lange auf einen Titel warten, dürfen wir uns nicht verrückt machen lassen und müssen hochkonzentriert bleiben. Gleichzeitig wollen wir es nicht übertreiben und konservativ den Titel nachhause spielen. Nur weil der Pot zum Greifen nahe ist, darf sich die taktische Grundausrichtung nicht verändern. Die Rückhand des Gegners muss massiert werden!!

Im letzten Meisterschaftsspiel überraschte der UTC Karlstetten nicht nur seine Fans sondern auch den Gegner mit seiner Aufstellung. Du und unsere Nummer 6 Lukas Hochgerner suchte man am Spielbericht vergeblich. Was veranlasste Kapitän Georg Schett zu dieser überraschenden Umstellung?

Auch wenn unsere Nummer 6 und ich eine makellose Einzelbilanz vorweisen können, so schadet es nicht sich Tipps von den ganz Großen zu holen. Die Parisreise zu Roland Garros brachte wertvolle Erkenntnisse die bereits in die Gegneranalyse eingeflossen sind. Kapitän Georg Schett war anfangs skeptisch ob der veränderten Aufstellung am letzten Wochenende aber auch er erkannte mittlerweile den Nutzen für die ganze Mannschaft.

Stattdessen holten unsere Edeljoker Hubert Fessel und Sepp Marchart die entscheidenden Punkte. Musst du um deinen Stammplatz fürchten?

Hubert und Sepp brachten wie immer ihre Leistungen am Punkt. Ich bin glücklich über die mittlerweile große Kaderdichte und bin bereit den Kampf um das Stammleiberl im Sommer anzunehmen. Nichtsdestotrotz habe ich volles Vertrauen in meine Stärken und bin zuversichtlich, dass Kapitän Georg Schett meine hervorragenden Leistungen in dieser Saison zu würdigen weiß. Mir ist nicht verborgen geblieben, dass Hubert nach seinem Comeback (20-jährige Pause, Anm der Redaktion) wieder vehement in die Mannschaft drängt. Konkurrenz hebt das Niveau, da ordnen wir uns alle der Mannschaft unter.

Im Gegensatz zur Meisterschaft lief es im Kreiscup nicht nach Plan. Schon in der ersten Runde musste man gegen den TV Maria Anzbach die Segel streichen. Einzig dein Bruder Patrick Kindermann konnte seine sensationelle Form auch in diesem Bewerb zur Geltung bringen und sein Einzel gewinnen. Was fehlte am Ende zum ersehnten Erfolg?

Am Ende fehlte nicht viel. Andi Moser und mir liefen die Einzel-Partien davon. Wir konnten unser normalerweise souveränes Spiel nicht aufziehen, lagen schnell zurück und erholten uns vom frühen Rückstand nicht mehr. Man merkte, dass der Gegner in der Kreisliga E spielt und höheres Tempo gewohnt war. Die Fehler wurden jedoch bereits angesprochen, damit uns so etwas in den weiteren Spielen nicht mehr passiert.

Beim UTC Karlstetten jagt ein Highlight das nächste. Am 30. Juni finden die mittlerweile schon traditionellen Rollballmeisterschaften (eine Mischung aus Tennis und Volleyball, Anm. der Redaktion) statt. Erkläre uns, was macht den Reiz dieser Meisterschaften aus?

Alle Stars des UTC Karlstetten, inklusive Jugend und Hobbyspielern kommen zusammen. Rollball ist ein Spiel, dass keine technischen Fähigkeiten verlangt und immensen Spaß macht. Jeder kann spielen und sich mit seinem Team den Rollballtitel sichern. Ganz bestimmt steht aber danach die dritte Halbzeit im Rampenlicht. Es wird gegrillt und gefeiert, ein wahres Fest.

Immer wieder werden Gerüchte über letztjährige Eskalationen laut, die erst durch einen Polizeieinsatz beendet werden konnten. Was ist dran an den Gerüchten über partywütige Tennisspieler?

Kein Kommentar.

Mit Ende der Meisterschaft starten die Vereinsmeisterschaften des UTC Karlstetten. Letztes Jahr setzte es knappe Niederlagen gegen Kapitän Georg Schett als auch den späteren Halbfinalisten Daniel Schmid. Dieses Jahr warten neben Daniel und Lukas Hochgerner auch der Präsident in der Gruppenphase. Wie sieht deine Taktik aus, um ins Halbfinale zu gelangen?

Ich werde es ähnlich wie in der Meisterschaft anlegen. Meine Brust ist breit, das Selbstvertrauen stimmt. Ich möchte nicht zu viel meinen Gegnern verraten aber so viel sei gesagt: Sie sollten jetzt schon beginnen verstärkt Rückhand zu trainieren.

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